Unsere Projekte
» Abgeschlossen: Projekt zur Förderung der Kamalari-Mädchen in Nepal |
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Projekt lief bis: |
Förderung: |
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Ende 2019 |
28.910,- € |
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Dieses Projekt verfügt über ausreichende Mittel. |
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70 Stipendien, 100 Zuschüsse für Schulbesuche, 30 Uni-Stipendien und 25 Lerngruppen finanziert. |
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Obwohl das Kamalari-System der ausbeuterischen Kinderarbeit in Nepal seit 2000 verboten ist, gehört Kinderarbeit für viele Tharu
Mädchen weiterhin zum Alltag. Arbeitstage von 16 bis 18 Stunden sind die Regel. Sie heißen deshalb auch „Kamalari - hart
arbeitende Frau“. Im Alter zwischen sechs und 16 Jahren werden sie für einen jährlichen Minimallohn von 40 bis 50 US-Dollar als Hausmädchen an Großgrundbesitzer und andere wohlhabende Familien verkauft. Zur Schule gehen können sie dann meist nicht mehr. Ohne engen Kontakt zur eigenen Familie, sind sie der Ausbeutung (häufig auch sexuellem Missbrauch) ihrer Arbeitsgeber schutzlos ausgesetzt. Oder sie geraten an Mädchenhändler, die die Kinder ohne das Wissen ihrer Familien an die Betreiber von Bordellen in Indien verkaufen. |
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Plan setzt sich seit 2006 für die Abschaffung von ausbeuterischem Kinderhandel ein, zuerst nur im Distrikt Dang, seit Anfang 2010 auch in den Provinzen Kailali und Kanchanpur. Kamalari-Mädchen werden aus ihrem Arbeitsverhältnis befreit und erhalten bei Bedarf juristische sowie psychosoziale Unterstützung. Bisher konnten fast 2000 Mädchen befreit werden. Ehemalige Kamalari-Mädchen werden durch Förderkurse darauf vorbereitet, in die staatlichen Schulen zurückzukehren. Für die älteren Mädchen werden berufsvorbereitende Trainings und Hilfe beim Einstieg in den Beruf angeboten. |
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Erwachsene ehemalige Kamalari erhalten durch Spargruppen und Mikrokredite die Möglichkeit, eine eigene Existenz aufzubauen. Aufklärungskampagnen in den Dörfern warnen die Familien vor den Gefahren dieser Form der Leibeigenschaft. In Kinder- und Jugendclubs lernen Mädchen und Jungen ihre Rechte kennen. Die Familien unterstützt Plan mit landwirtschaftlichen Schulungen und der Verteilung von Ziegen und Schweinen. So können ihre Kinder zur Schule gehen und müssen nicht mehr zum Familieneinkommen beitragen oder verkauft werden. Durch Medienkampagnen, die Gründung von Kinderschutzkomitees und die Vernetzung von lokalen und nationalen Akteuren wird für die Durchsetzung der Kinderrechte und die Abschaffung der Kamalari-Praxis geworben. Ehemalige Kamalari Mädchen werden darin bestärkt, sich gegen die Kamalari-Praxis zu engagieren. Zu den breit angelegten Projekt-Maßnahmen gehören die Befreiung der Mädchen, ihre Reintegration in ihre Familien, ihre Förderung bei Bildung und Beruf, die Vermittlung von UN-Kinderrechten, die Einkommensverbesserung der betroffenen Familien sowie Medien- und Lobbyarbeit vor Ort. Einzelkomponenten des Projekts sind:
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1. Unterstützung der schulischen Ausbildung ehemaliger Kamalari 2. Schulungen zu Mikrokredit- und Sparprogrammen 3. Einkommensschaffende Maßnahmen 4. Schulbau 5. Unterstützung für ein zweijähriges Studium am College für ehemalige Kamalari 6. juristische Unterstützung und Beratung bei sexuellem Missbrauch |
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Die Warner 4 Girls Stiftung hatte sich den fünften Programmpunkt, 70 ehemaligen Kamalari-Mädchen das zweijährige Studium am College zu finanzieren, bis 2013 vorgenommen. Dieses Ziel haben wir bereits in 2012 erreicht. |
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- 20 Mädchen werden eine sechsmonatige Berufsausbildung absolvieren, in der sie praktische Fähigkeiten in Hauswirtschaft, Kochen, Nähen, Kellnern, Auto fahren und Handys-Reparieren erlernen. Dazu wird Plan Schulungen durchführen, in denen die Mädchen lernen, wie sie kleine Unternehmen gründen und sich dadurch feste Einkommensmöglichkeiten sichern können. Ein Stipendium: 240 Euro. |
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Während der gesamten Ausbildungs- und Studienzeit wird Plan regelmäßig Treffen mit den
Stipendiatinnen und ihren Eltern organisieren, um die Fortschritte zu verfolgen und bei Schwierigkeiten rechtzeitig unterstützen zu
können. Im Laufe des Projekts hat sich herausgestellt, dass doch erhebliche Lernschwierigkeiten bei vielen Mädchen aufgetreten sind, bedingt durch den oftmals mangelhaften oder gar nicht stattgefundenen Schulbesuch in ihrem eigentlichen Schulalter von 6 bis 16 Jahren. Wir unterstützen deshalb die Gründung von Lerngruppen von jeweils etwa zehn ex-Kamalari-Mädchen, die sich regelmäßig sowohl über schulische Belange als auch über persönliche Interessen austauschen und gegenseitig unterstützen. Eine Teilnehmerin aus jeder Gruppe wird als Führungskraft/Champion gewählt, um an speziellen Schulungen zu Gruppenführung und der Organisation von gemeinsamen Treffen geschult zu werden. Sie können dann die Interessen ihrer Gruppen auch nach außen vertreten oder sich mit anderen Gruppen ehemaliger Kamalari-Mädchen vernetzen. Die Kosten für die Unterstützung bei der Gründung sowie die Schulung der Champions betragen 100 Euro pro Lerngruppe. Insgesamt wurden 25 Lerngruppen gebildet. |
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Film über die Projektreise des PLAN Stiftungszentrums nach Nepal (7:37 min) |
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Hintergrundbericht zum Buch "Sklavenkind" (7:13 min) |
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Interview mit Urmelia Chaudary (5:00 min) |
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Film über das Kamalari Projekt (2:56 min, englisch) |
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Wenn Sie noch mehr Informationen über das Land oder über das Projekt haben möchten, dann schreiben Sie an: info@warner4girls.de |